„Es wurde nichts falsch gemacht“. So lautet allen Ernstes die erste „Diagnose“ einiger weniger Bürokraten, die noch immer nicht in der Realität angekommen oder zu feige sind, Schuld einzugestehen. Der Duisburger Polizeipräsident
Detlef von Schmeling
trat vor die TV-Kameras und verkündete sogar, „dass er keine Panik habe feststellen können“. Dies klingt angesichts der 20 Toten und über 500 Verletzten wie der blanke Hohn! Bereits der Schnappschuss am Eingang unseres heutigen Artikels spricht eine vollkommen andere und wesentlich klarere Sprache, als jede einzelne dieser verantwortungslosen „Bürokratenmikroben“.
Beginn der Massenpanik:
Gefährliche Flucht über einen angrenzenden Lichtmast.
Diese Menschen erklimmen diesen Lichtmast sicher nicht aus dem Grunde, weil es unten auf dem Gelände so „gemütlich“ ist. Diese Menschen haben schlicht Angst von den Massen zerquetscht zu werden, die unaufhörlich nachdrängten und den Platz für 7 Personen auf nunmehr nur noch einen einzigen Quadratmeter begrenzten.
Polizeipräsident Schmeling kann in den folgenden Bildern keine „Panik“ feststellen. Offenbar ist dieser Mann blind und taub:
Die wütenden Vorwürfe gegen die Verantwortlichen der verhängnisvollen Loveparade in Duisburg werden zwischenzeitlich immer lauter.
Verantwortliche, wie z.B. der Duisburger OB Sauerland, wollen von all den Sicherheitsbedenken, wie zu erwarten war natürlich angeblich wieder einmal nichts gewusst haben. Veranstalter Schaller gibt unterdessen der Polizei die Schuld, obwohl diese zusammen mit der Feuerwehr bereits lange vorher davor warnte, eine solche Massenveranstaltungen unter solchen Bedingungen durchzuführen.
Jetzt kam sogar heraus, dass die Loveparade erst am Tag der Veranstaltung genehmigt wurde!
Die Ermittler lieferten nach der Katastrophe mit mittlerweile 20 Todesopfern zwar noch keine konkreten Erklärungen, doch es verdichteten sich Hinweise, dass Warnungen vollkommen missachtet und sicherheitsrelevante Aspekte bewusst aufgeweicht wurden.
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So wurde unter anderem zugelassen, die Breite der Wege von mindestens 16 Metern auf nur 10 Meter zu reduzieren. Zugleich sei das Gelände ausdrücklich für nur 250 000 Menschen geeignet und zugelassen gewesen.
Dass man von behördlicher Seite eine Veranstaltung auf einem Raum genehmigt, der für nur 250.000 Menschen ausgelegt ist, obwohl schon im Vorfeld und aus längst bekannten Erfahrungswerten mit mindestens 800.000 Menschen zu rechnen war, ist weit mehr als nur eine Fahrlässigkeit!
Schwachsinn der besonderen Art und Weise äußerte nach den Geschehnissen auch dieses typisch deutsche Bürokratengesicht mit dem passenden Namen
Michael Schreckenberg.
Schreckenberg äußerte sich am Montag vor laufenden Kameras und sagte, dass das Gelände bei weitem nicht voll ausgelastet gewesen sei und sämtliche Medien diesbezüglich Unsinn verbreiten würden. Werfen wir nun also einmal von oben einen Blick auf die Loveparade 2010:
So schaut laut „Panikforscher“ Schreckenberg ein „unausgelastetes Gelände“ aus!
und so
und so
Im mittleren, unteren Teil des Fotos befindet sich der Eingang zur Loveparade – die sogenannte „Rampe“. Hier stauten sich die Massen, da der Publikumsverkehr auf Grund der Verzweigung gar nicht so schnell in die hinteren Teile des Geländes abfließen konnte, wie die Menschenmassen nachrückten. Dieses Foto wurde übrigens bereits 90 Minuten vor der Panik aufgenommen und schon zu diesem Zeitpukt waren große Teile der zur Verfügung stehenden Kapazitäten ausgelastet.
Weiterer Irrsinn: Dieses Nadelöhr fungierte nicht nur als Eingang, sondern auch als Ausgang! Mit anderen Worten: Von der einen Seite „schoben die Massen“ und wollten rein – von der anderen Seite „schoben die Massen“ und wollten raus!
Wer einen solchen Wahnsinn genehmigt, der gehört normalerweise in ein Auto geschnallt und in eine Schrottpresse geworfen, damit diese Leute einmal in ihrem Leben einen Eindruck davon bekommen, was tausende Menschen hier durchzustehen hatten!
Die Katastrophe war von Anfang an vorprogrammiert – Tragödien, sowie Tote und Verletzte wurden scheinbar billigend in Kauf genommen.
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Bei der Party wurden nach neuen Angaben insgesamt 511 Menschen zum Teil schwer verletzt. Duisburgs Oberbürgermeister Adolf Sauerland (CDU) lehnt einen Rücktritt weiterhin ab. Er könne diese Forderung jedoch nachvollziehen, teilte das Stadtoberhaupt am Montag in einer persönlichen Stellungnahme mit.
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Anm.d.Red.: Typisch deutsche Logik: Kaum dass man herausgefunden hat, wie man etwas nicht macht – und kaum dass in die Köpfe von Behörden und Teilnehmern der Loveparade so etwas wie ein gewisses Maß an Achtung und Verantwortungsbewustsein eingezogen ist: Schon wird das Event für alle Zeiten zu Grabe getragen.
Bei dieser Logik ist es eigentlich nahezu erstaunlich, dass auf den Strecken der Deutschen Bahn noch immer ICE´s unterwegs sind. Wir erinnern uns an Eschede 1998:
Diese Tragödie forderte 101 Menschenleben und hinterließ hunderte Schwerverletzte. Wie bei der Loveparade von Duisburg wurde die Katastrophe ebenfalls durch Ignoranz und Profitgier hervorgerufen. Der ICE wurde nicht vom Gleis genommen. Die Loveparade hingegen, ist nun für immer Geschichte.
Ob „Presslufthammerlärm“ und der damit verbundene Drogenkonsum zur positiven Entwicklung junger Menschen beitrug, steht ohnehin auf einem anderen Blatt und darf wohl bezweifelt werden.
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Ach Quatsch, die Party geht weiter: Hyper Hyper!!!
@stefanhensch
Heute schon die Realität „geküsst“ – oder überhaupt schon mal!?
super artikel! das nenne ich mal das kind beim namen nennen
ein umfangreicher artikel, hier und nachfolgend mit vielen hintergrundinformationen akribisch angereichert.
ich war zu den zeiten der ersten LoPas in B, kenne die dortigen grosszügigen platzverhältnisse, und selbst dort kam man sich manchmal schon eingequetscht und erdrückt vor. aber es reichte ein durckämpfen nach hinten in den kühlen Tiergarten…
so ein event an einem solchen begrenzten ort zu planen ist einfach menschenverachtende profit- und profilierungssucht.
allerdings muss ich dem verfasser in einem punkt widersprechen: noch perverser ist es, dass man auf den luftbildern sieht, dass am rande des platzes sogar noch raum IST! das alles musste also wohl nur deshalb passieren, weil man die menschen schön geordnet an den getränkeständen vorbeileiten wollte… oder welchen grund gab es sonst, bei einer ohnehin kostenlosen veranstaltung nicht einfach rechtzeitig alle schleusen rein und raus zu öffnen?