Angebliche „Vereinigte Empörung“ bei Anne Will

 

 

Die Talk-Show „Anne Will“ rühmt sich nicht gerade besonderer Objektivität, sondern ist mehr ein Format des üblichen deutschen Verdummungsfernsehens.

Es ist daher selten, dass sich alle einig zu sein scheinen, so wie an einem vergangenen Mittwoch, als es bei Anne Will um „Altersarmut“ ging.

Die Redaktion der Anne Will folgte an diesem Abend mal nicht dem dramaturgischen Drehbuch, nach dem Talkshows üblicherweise besetzt werden.

Zwar darf weder die arme Frau von der Straße fehlen, noch der Buchautor, der sein neustes Schundwerk anpreisen will, doch die Rolle des streitbaren Verbandslobbyisten blieb diese mal unbesetzt.

„Ein Leben lang gearbeitet – und dann trotzdem nicht von der Rente leben können: Ist das gerecht?“ Wer will dazu schon „ja“ sagen? Darum war diese Diskussion einmal ausnahmsweise durchaus konstruktiv und gar nicht wie sonst üblich, vollgestopft mit billigster Polemik und unsinnigsten Aussagen, die jeder Realität widersprechen.

46 Jahre Arbeit. 780 Euro Ruhegeld. Das sind die Eckdaten. In diesem Falle die von Monika Bauch, 68, Rentnerin – und Toilettenfrau in einem Berliner Einkaufzentrum. 41 Jahre hat sie, anfangs noch in der DDR, bei der Bahn gearbeitet, dazu drei Kinder groß gezogen. Heute lebt sie deutlich unter der Armutsgrenze, die derzeit bei 940 Euro angesiedelt ist.

„Das ist nicht akzeptabel“, sagt SPD-Politiker Ottmar Schreiner. Aber er ist ja auch ein Sozi des alten Schlages, ein linker Traditionalist, ein scharfer Kritiker der Agenda 2010, mit der SPD und Grüne einst Lohndumping und Altersarmut zum Maß aller Dinge erhoben.

Doch sogleich pflichtet ihm auch der als „Kritiker des Rentensystems“ eingeladene sogenannte „Finanzberater“ Bernd Klöckner bei: „Das ist ein völliges Unding“.

Der selbe Bernd Klöckner behauptete kurz zuvor noch bei Maischberger, dass die Renten „so toll wie noch nie“ und Rentner „gierig“ seien! Siehe Video:

 

 

Doch zurück zu Anne Will

„Das geht nicht an“, ergänzt schließlich TV-Philosoph Richard David Precht. Selbst Vertreter von CDU und FDP mögen da nicht widersprechen.

Statt eines Promi-Laien kommt mit Prof. Dr. Richard David Precht immerhin eine intellektuelle Allzweckwaffe. An diesem Abend schweigt er lange beredt, um dann doch noch für die Kontroverse zu sorgen.

Precht will Menschen wie Monika Bauch eine Mindestrente von 1000 Euro garantieren. Und sie dafür, wenn sie Anfang, Mitte 60, schon im Ruhestand, aber im Grunde noch recht fit sind, ein Jahr lang 15 Stunden pro Woche zu sozialer Arbeit verpflichten.

Nein, „zwingen“ will Precht das nicht nennen. „Der Ruhestand kann kein erstrebenswertes Ziel sein“, sagt der Philosoph dann noch, und dass die Menschen nicht aus ihren staatlichen Verpflichtungen entlassen werden dürften. Vor allem dann nicht, wenn sie, wie viele heutzutage, wohl noch 20, 30 Jahre Rente oder Pension beziehen.

Das hören die heutigen Rentner natürlich nicht so gern, denn warum sollte man nach jahrzehtelanger Beitragszahlerei nun auch noch im Anschluss ehrenamtlich tätig werden, zumal in diesem Land Millionen Arbeitslose umherirren.

Anm.d.Red.: Deutlich sinnvoller dürfte da wohl die erhebliche Besteuerung der Millionäre und Milliardäre sein. Dann wäre es nämlich völlig unnötig, Menschen im Altersruhestand in die Pflicht zu nehmen, denn dann könnte man jüngere Menschen nicht nur in Arbeit bringen, sondern sogar auch gleich noch menschenwürdig bezahlen!

Es ist doch  immer wieder erstaunlich, dass die in solche Talk-Shows eingeladene „ach so hochgestochene“ vermeintliche „Intellektualität“ nicht auf solch´einnfachste Top-Lösungen zu kommen im Stande ist. Ende der redaktionellen Anmerkung.

 An noch einem Punkt besteht erstaunliche Einigkeit an diesem Abend. Weil ja das gegenwärtige Rentensystem irgendwie völlig marode ist, wie auch die Vertreter jener Parteien zugeben müssen, die selbst aktiv dazu beigetragen haben, ist nun die „Bürgerversicherung“ in vieler Munde.

Dazu gehört, sagt nicht nur der SPD-Vertreter, sondern auch CDU und FDP in der geselligen Runde, dass alle, also auch die Besserverdienenden in die Rentenkasse einzahlen.

Na das sind ja GANZ NEUE TÖNE!

Aber in einer Talk-Show „Empörung“ zu heucheln ist ja auch ein leichtes, wenn aus ihr konkret nichts folgen muss.

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1 Responses to Angebliche „Vereinigte Empörung“ bei Anne Will

  1. Frank sagt:

    Lehrreicher Artikel. Cool, wenn man sowas auch mal aus einer anderen Perspektive betrachten kann.

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