Am 11. März 2011 begann für Japan der Albtraum. Ein Seebeben der Stärke 9 vor Honshu löste einen Tsunami aus, der bis zu zehn Kilometer tief ins Landesinnere eindrang und sich in manchen Buchten haushoch auftürmte.
20.000 Menschen starben. Hunderttausende wurden obdachlos.
Auf den Tag genau vor vier Jahre ist die Katastrophe geschehen und noch immer kämpft der Betreiber mit den Folgen.
Besonders schwierig: Der Umgang mit dem verseuchtem Wasser und das ist leider noch nicht alles, was es von dort zu berichten gibt.
Am havarierten japanischen Atomkraftwerk Fukushima war ein neues Leck gefunden worden. Von dort gelangte hochradioaktives Wasser ins Meer.
Sensoren haben Werte gemessen, die bis zu 70 Prozent über den ohnehin hohen Belastungswerten des Komplexes liegen, teilte Kraftwerksbetreiber Tepco mit.
Das Leck sei geschlossen worden, um zu verhindern, dass noch mehr verseuchtes Wasser in den Pazifik gelangt.
Das Atomkraftwerk war im März 2011 durch ein Erdbeben und einen Tsunami schwer beschädigt worden, in einigen Reaktorblöcken und in einem Abklingbecken war es zur Kernschmelze gekommen.
Seitdem kämpft Tepco mit Multimillionen Litern kontaminierten Wassers, das zur Kühlung eingesetzt wurde.
Bislang lagert es in Tanks auf dem Akw-Gelände, doch reichen die Kapazitäten nicht aus, und weitere Speichermöglichkeiten sollen errichtet werden.
Bereits mehrfach gelangte verseuchtes Wasser aus dem Atomkraftwerk durch Lecks ins Meer.
Zudem gibt es stetig einsickerndes Grundwasser, und auch die Entsorgung hochradioaktiven Materials bereitet nach wie vor erhebliche Schwierigkeiten.
Am Strand türmt sich der radioaktive Abfall
Hunderttausende Plastiksäcke mit radioaktivem Müll liegen am Strand. Wohin sie einmal gebracht werden sollen, weiß niemand.
Schwarze Plastiksäcke so weit das Auge reicht. Sie stehen auf Reisfeldern, in Gärten, auf Schulhöfen, am Strand. Hunderttausende. Randvoll gefüllt mit radioaktiv verseuchter Erde, Blättern und Baumschnitt.
Pausenlos füllen Arbeiter in „Schutzanzügen“ (die sowieso keinen Schutz vor der Strahlung bieten) neue Säcke, binden sie zu, stellen sie zu den anderen.
Seit Jahren wird auf Beschluss der japanischen Regierung versucht zu dekontaminieren.
Um die Strahlendosis zu senken, tragen Arbeitskolonnen täglich in weiten Landstrichen die obersten fünf Zentimeter des Bodens ab, Laub wird entfernt, Gebäude abgeschrubbt und Straßen abgespritzt.
So entstehen Berge von strahlendem radioaktivem Müll, und da niemand weiß wohin damit, wird er erst einmal in schwarze und blaue Plastiksäcke verpackt und irgendwo abgestellt.
Es ist ein nahezu aussichtsloser Kampf gegen die Radioaktivität rund um das japanische Fukushima.
Die Regierung hat seit dem Unglück umgerechnet rund 14 Milliarden Euro bereitgestellt, um in den am Kraftwerk liegenden Städten wie Okuma und Futaba die radioaktive Strahlung zu verringern.
Für eine längerfristige Lagerung ist eine Deponie in den verlassenen Städten Okuma und Futaba geplant.
Sie soll mit 16 Quadratkilometern etwa achtmal so groß werden wie der Berliner Tiergarten.
Nach 30 Jahren – so das Versprechen der Regierung – soll dann der gesamte Müll aus der Präfektur Fukushima fortgeschafft werden.
Das glaubt aber kaum einer der früheren Bewohner. Sie befürchten, dass die Deponie zu einem sogenannten „Endlager“ für radioaktive Abfälle wird, doch etwas wie ein Endlager für radioaktiven Müll kann es gar nicht geben, da das Zeug über unvorstellbare Zeiträume strahlt.
„Ich bin mir sicher, sie betrachten den Platz als „Endlager“ für Atommüll“, sagt der 73-jährige Takashi Sugimoto, ein Grundstücksbesitzer aus Okuma. „Ich kann ihnen nicht trauen, keiner kann das. Wer weiß, was in 30 Jahren sein wird?“
Auch Norio Kimura ist fassungslos über die Pläne der Regierung. Er hat bei dem Tsunami im März 2011 seine Frau, seinen Vater und seine siebenjährige Tochter Yuna verloren.
Jetzt könnte er auch noch sein Grundstück verlieren, denn dort soll die Deponie entstehen.
„Ich kann es nicht glauben, dass sie hier ihren Müll abladen wollen, nach dem, was wir schon durchgemacht haben“, sagt der 49-Jährige.
Er steht neben verwitterten Brettern auf einem von Sträuchern überwucherten Trümmerhügel. Das ist alles, was der Tsunami von seinem Haus übrig ließ.
Dann explodierte auch noch das nur drei Kilometer entfernte Atomkraftwerk und verstrahlte das gesamte Gebiet.
Kimura musste die Suche nach den Leichen seiner Lieben einstellen und wie viele andere die Stadt verlassen.
Auch heute darf er das Gebiet nur stundenweise betreten. Monate nach dem Unglück fand er die Leichen seiner Frau und seines Vaters. Yuna ist noch immer verschollen.
Von ihr fand er unter den Trümmern bislang nur einige schlammverschmutzte rosa Röcke, ein Paar Leggings und ein Spielzeug.
Bis das Atomkraftwerk endgültig stillgelegt werden kann, dauert es mindestens noch drei bis vier Jahrzehnte.
Wie viel Radioaktivität bis dahin noch in die Umwelt gelangt und die ganze Welt verseucht, weiß kein Mensch. Wieviel Krankheit und Tod daraus noch resultieren wird, weiß ebenfalls niemand.
Nutzung der Atomkraft = eines der schlimmsten Schwerstverbrechen seit Menschengedenken.
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den Tatsachen entsprechend aufbereitet
Jedes Jahr zum Fukushima-Jahrestag versucht die Atomlobby davon abzulenken, dass der dortige mehrfache Reaktorunfall eine in den „Sicherheits“-Berechnungen gar nicht vorgesehene (!) Katastrophe war. Stattdessen versucht man es auf Sabotage-Verschwoerungs-Theorien zu schieben. Dies soll davon ablenken, dass auch die europaeischen Kernkraftwerke Unfallpfade haben, die man nicht beherrschen kann. Nur, dass in Europa ein solcher Unfall u.U. auch mehr als hunderttausend Tote verursachen kann. Japan hatte unverschaemtes Glueck, weil der Wind wochenlang fast ausschliesslich Richtung Meer blies!